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Delikate Duos

Das Geheimnis hinter Food Pairing und Hybrid Food.

Das kennen Sie sicher alle. Sie stehen vor der Theke im Café, möchten sich etwas Leckeres auf dem Weg zur Arbeit gönnen und dann beginnt das Dilemma: Ihr Blick wandert hin und her. „Nehme ich nun das frisch gebackene Croissant, das so herrlich duftet, und den saftigen Donut mit der zart glänzenden Glasur?“ Eine schwierige Entscheidung …

99 Prozent der Deutschen achten laut Ernährungsreport 2021 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bei Beschaffung und Konsum von Lebensmitteln vorrangig darauf, dass es schmeckt. Eine gute Entscheidung, nur manchmal fällt einem genau diese dann richtig schwer bei der enormen Auswahl an leckeren Sachen.
 

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Von New York in die ganze Welt

Der New Yorker Bäcker Dominique Ansel machte aus dieser Not eine Tugend. Damit sich seine Gäste nicht mehr entscheiden mussten, kreierte er im Jahr 2013 den Cronut, eine französisch-amerikanische Mischung aus Croissant und Donut. Von außen optisch ein Donut, von innen ähnelt der Teig dem eines Croissants. Vor der Bäckerei des gebürtigen Franzosen stehen die Kund:innen seither Schlange, um eine seiner vielen Kreationen (zum Beispiel einen mit Mandel-Kirsch-Creme gefüllten Cronut) zu ergattern.
 

Das Geheimnis hinter dem Hype

Dieses sogenannte Hybrid Food sind meist aufregende, ungewöhnliche, aber harmonische Lebensmittelpaarungen mit „Geschmacksexplosion“. „Food Pairing ist beim Hybrid Food per se gegeben“, sagt Prof. Dr. Thomas Vilgis, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Polymerforschung. „Unter Food Pairing versteht man ganz allgemein das Paaren von Lebensmitteln, und zwar so, dass sich der Flavour bzw. Genusswert der Paarung im Vergleich zu den einzelnen Zutaten deutlich steigert.“
 

Mutige Konzepte

Neben dem bereits erwähnten Cronut findet man zum Beispiel auch den Cragel (Bagel und Croissant) oder den Bruffin (Brioche und Muffin). „Gezieltes Food Pairing, das nicht nur auf Harmonie setzt, sondern mit Kontrasten spielt, lässt spannende und unerwartete Akzente entstehen“, berichtet der Lebensmittelexperte. Wer süßen, cremigen Milchreis, eingewickelt in ein in Sirup getauchtes Kopfsalatblatt, einmal gekostet hat, weiß, was Thomas Viglis damit meint. Doch Hybrid Food macht auch vor herzhaften Gerichten nicht Halt. Es gibt Sushi-Donuts und Ramen-Burger (das Bun besteht aus japanischen Ramen-Nudeln) und auch die längst bekannten kalorienarmen Zoodles („Nudeln“ aus Gemüse) zählen zum Hybrid Food.

Die kleinen Geschmacksexperimente sind wahrlich einen Bissen wert – und vielleicht sogar einen Post auf dem eigenen Instagram-Profil. Lassen Sie sich daher unbedingt verführen!