Welche Daten sind vorhanden, wo befinden sie sich und wie können sie genutzt werden? Data Governance hilft dabei, das zu erkennen, und ist daher unerlässlich, um Produkt- und bald auch Lieferantendaten zu managen und vollständig, korrekt und aktuell bereitzustellen.
Eine definierte und hohe Datenqualität ist die zentrale Aufgabe eines ganzheitlichen Data-Governance-Ansatzes. Bei der Bereitstellung von Daten muss mehr noch als früher darauf geachtet werden, dass es nicht zu Datenbrüchen in den Schnittstellen zwischen den verschiedenen involvierten Systemen kommt.
Fehlerhafte Daten
Während wir in einer Printwerbung niemals einen Artikel ohne Bild oder mit einer falschen Bezeichnung bewerben, kommt es in digitalen Kanälen noch immer häufiger zu fehlenden oder falschen Daten. Der Grund: Für die Erstellung eines Marketingkatalogs gibt es eine eigene Abteilung, die die benötigten Informationen aus verschiedenen Systemen beschafft und bei mangelnder Datenqualität nachfasst. Für das digitale Produkt fehlt bislang ein solches systemübergreifendes Management. Die Anlage eines Artikels verläuft gesplittet: in Lieferantenanlage (bisher ohne Portal), elektronische Produktdatenportale wie WiseBase (Syndigo) oder atrify, Artikel-Stammdaten-Workflow (SAP-Vorsystem), SAP R/3 (CKF und CXT), Data-Asset-Management-System (DAM) und Produkt-Information-Management-System (PIM). Um Unregelmäßigkeiten bei der Weitergabe der Daten in digitale Kanäle zu vermeiden, müssen all diese Systeme möglichst nahtlos miteinander verzahnt werden – und genau darin liegt die Herausforderung.
360-Grad-Blick
Vor diesem Hintergrund entschieden wir uns für die Einführung eines Master-Data-Management-Systems (MDM-System), um alle Stammdaten im Blick zu behalten und so die Fertigstellung eines Artikels bis zur digitalen Publikation bewerten zu können. Auch die Möglichkeit, das System hin zu einem sogenannten MDMDM-System (Multi-Domain-Master-Data-Management-System) zu erweitern, wurde in die Entscheidung miteinbezogen. Künftig können dann nicht nur Produkt-, sondern beispielsweise auch Lieferantenstammdaten integriert werden, um so etwa die Realisierung einer Lieferanten-Onboarding-Plattform inklusive eines zentralen Dokumentenmanagements für Verträge und Zertifikate zu gewährleisten. Das MDMDM-System reduziert manuelle Prozesse, sorgt für eindeutige Strukturen für die Datenanlieferung sowie für eine systematische Datenqualitätskontrolle direkt bei Dateneingabe. Es entsteht ein einziger Touchpoint (Single Point of Truth) – eine zentrale Anlaufstelle für den Austausch mit Transgourmet, der sowohl internen Usern als auch Lieferanten zur Verfügung steht. Eine größere Datentransparenz, eine verbesserte Compliance und eine schnellere Markteinführung sind nur drei der vielen Vorteile des MDMDM-Systems.